Chihuahua begegnet großen Hunden

 

Chihuahuas fühlen sich in der Regel im Rudel sehr wohl und genießen vor allem den Umgang mit Ihresgleichen. Chihuahuas erwarten sich Respekt von fremden Hunden, wer ihnen zu aufdringlich oder grob kommt, bekommt dies lauthals mitgeteilt, wodurch er oft als Kläffer abgestempelt wird. 

 

Doch gibt man ihm Gelegenheit Kontakt aufzunehmen und ein Stück gemeinsamen Weges zu gehen, reichen ganz wenige Minuten und der Angefeindete, sofern er sich höflich verhält, wird sofort ins Rudel integriert. Wichtig ist hier auch die Erziehung. Er sollte immer gelobt werden, wenn er sich freundlich gegenüber anderen Hunden zeigt und rechtzeitig abgelenkt und auf Distanz gebracht werden, wenn er sich anmacht, einen Hund anzubellen.

 

Aufgrund seiner geringen Größe ist es für Chihuahuas durchaus gefährlich im wilden Spiel mit größeren Hunden zu toben, einmal unter die Pfoten eines kräftigen Hundes geraten, kann es leicht zum Knochenbruch oder gar Tod kommen. Deshalb sollte man solches Spiel tunlichst nicht zulassen. Auch ohne Verletzungen kann so ein wildes Spiel mit viel zu großen Partnern zu sehr negativer Sozialisierung mit Hunden führen, wobei ein einziges derartiges Erlebnis im Junghundalter ausreicht, um zeitlebens andere Artgenossen abzulehnen. Sie sollten es sich daher sehr schnell angewöhnen, beim Gassigang immer ihr Radarsystem einzuschalten, d.h. nach allen Seiten die Umgebung scannen und jederzeit bereit sein, rechtzeitig einzugreifen und auf Distanz zu gehen und vor allem so genannte “der tut nichts”, ”der will nur spielen” Hunde zu meiden, wie der Teufel das Weihwasser. Diese Hunde sind in aller Regel ungestüm und nicht erzogen, ansonsten würden die Halter statt dieser Sprüche nämlich kurz und effektiv ihren Hund an ihre Seite rufen und damit belegen, dass ihr Hund tatsächlich nichts tut.

Wenn ein Chihuahua einmal erlebt hat, dass beim Spiel mit größeren Hunden dabei den Kürzern zieht, dabei muss keine Verletzung entstanden sein, es genügt, wenn ein so kleiner Hund so stark bedrängt wird z.B. gehetzt, dass er massiv Angst verspürt, wird er sehr schnell lernen, sich durch Kläffen aufdringliche Artgenossen vom Halse zu halten. Vermeiden Sie also Begegnungen mit allzu aufdringlichen verspielten, größeren unerzogenen Artgenossen und suchen sie mehr Kontakt zu ruhigen fürsorglichen Artgenossen, die durchaus auch sehr groß sein dürfen, rennen und spielen ist nur mit Hunden angemessener Größe/Gewicht (max. 5-7 kg) zu empfehlen!!! Gerade der Hinweis von Haltern, “der will nur Spielen”, sollte Sie zu äußerster Vorsicht veranlassen, denn in der Regel haben solche Halter keinerlei Kontrolle über ihren Hund, sie können ihn also im Ernstfall nicht abrufen! Ein erzogener Hund orientiert sich immer nach seinem Halter und ist von ihm lenkbar, dieses kann man schon vor der Begegnung beobachten, ein solcher Hund wird sich langsam und bedächtig nähern und souverän gegenüber den kleineren Chis auftreten, ohne sie zu bedrängen, auch wird er aufgrund der Körpersignale verstehen, dass der Chihuahua Distanz einfordert und sich daran halten. Ist der Halter rücksichtsvoll, ist es auch der Hund, erwarten sie also keine Rücksicht von Haltern, die ihren Hund voll Carajo zu jedem Hund hinrennen lassen, damit er spielen kann! Verlassen Sie sich auf sich selbst, seien Sie aufmerksam und halten Sie in solchen Situationen selber Distanz, bleiben dabei aber immer cool und lassen keine Panik aufkommen!

 

Auf den Arm nehmen oder nicht? Das ist oft die Frage. Generell gibt es keinen Grund, den Chihuahua jedes Mal auf den Arm zu nehmen, sobald ein anderer Hund am Horizont auftaucht, so kann er nicht lernen, mit Artgenossen klar zu kommen, denn die meisten Hunde sind wirklich nicht gefährlich. Aber es gibt durchaus Situationen, wo es die einzige Möglichkeit ist, Schlimmeres zu verhüten. Nämlich dann, wenn eine Situation plötzlich außer Kontrolle gerät und ein Chi regelrecht panisch reagiert und z.B. Fluchtverhalten zeigt, in Todesangst schreit etc. und unangeleint davon rennen würde, wenn er von einen großen Hund gehetzt wird. Oder wenn ein bereits bekanntermaßen unsozialer Hund angeschossen kommt.

Wichtig ist, dass man es richtig macht. Hat man einen Hund auf dem Arm, darf man diesem niemals die Gelegenheit geben, von oben herab andere Hunde auch nur anzuschauen. Anschauen von oben wird von den untenstehenden Hunden unter Umständen oftmals als massive Provokation angesehen und löst nicht selten schwere Beißvorfälle aus. Ebenso ist natürlich jede aggressive Reaktion vom Arm herunter ein Grund, den Chihuahua sofort wieder auf den Boden zu setzen, dann aber so, dass man ihn abgewandt vom anderen Hund mit eigener Rückendeckung möglichst weit entfernt absetzt und zwar so, dass sich die Hunde erstmal nicht anschauen können. Es ist also ratsam, niemals mit einem Chihuahua am Arm stehen zu bleiben vor einem anderen Hund oder gar den anderen Hund dann den Chihuahua am Arm anschnuppern zu lassen, ebenfalls darf man sich nicht über andere Hunde beugen, wenn man einen Hund am Arm hat. Die Hunde müssen dafür immer auf Augenhöhe sein, daraus erklärt sich auch z.B. warum viele kleine Hunde beim Anschnuppern von großen Hunden aggressiv reagieren, es ist eben das von oben herabschauen, dass die Aggression auslösen kann, wobei es da auch drauf ankommt, wie geschaut wird beispielsweise anstarren mit fixieren oder vorbeischauen.