Charakter und Wesensmerkmale

 

 

Der Chihuahua zeichnet sich durch folgende Wesensmerkmale aus: Temperament, Aufmerksamkeit, Lebhaftigkeit, Treue, starke Bezogenheit auf seinen Herrn, großer Mut, Kraft und Robustheit (für normalgroße Exemplare). Der Chihuahua ist ein intelligenter, lebhafter und kesser Zwerg, der sich vor nichts fürchtet, was man besonders bei Begegnungen mit fremden, großen Hunden berücksichtigen muss. Er ist sehr robust und wenig krankheitsanfällig, und er kann sehr alt werden. Chihuahuas, die 17 Jahre und älter werden sind keine Seltenheit. (Dies gilt allerdings in der Regel nicht für extrem kleine Exemplare. Chihuahuas mit einem Endgewicht von 1.500 g oder weniger werden mit zunehmender Kleinheit anfälliger, und die Lebenserwartung nimmt ab.

Der Chihuahua ist seiner Familie sehr verbunden, ja manchmal sogar regelrecht fixiert auf seine Bezugsperson. Das kann ihn auch schon einmal sehr eifersüchtig machen. Er setzt alles daran, Aufmerksamkeit zu erregen durch Männchen machen, Tänze aufführen, Dinge herumtragen etc. Einige Spezialisten zeigen ein beachtliches schauspielerisches Talent, indem sie eine Verletzung oder eine andere Unpässlichkeit mimen (siehe auch Rückwetrshusten). 

Chihuahuas sind neugierige und scharfe Beobachter. Sie müssen überall dabei sein, alles sehen und beschnüffeln. Am liebsten folgen sie ihrem Herrn auf Schritt und Tritt und nehmen an allem teil, was er auch tut. Lieblingsplätze sind sein Schoss und sein Bett und dann möglichst eng an ihn gekuschelt. Ein Chihuahua nimmt die Seelenregungen seines Besitzers mit feinem Gespür wahr und reagiert darauf.

Trotzdem der Chihuahua in den letzten Jahrzehnten ausschließlich als Haushund gehalten wurde, ist er in vielerlei Hinsicht noch immer ein Naturhund. Das äußert sich z.B. in seinem Drang, übriges Futter oder besondere Knabberstücke an sicheren Orten "für schlechtere Zeiten" zu vergraben. Wir finden manchmal zwischen den Kissen unseres Sofas ein Stück getrockneten Pansen oder ein Leckerli. Nicht selten ist auch ein starker Jagdtrieb erhalten. Unsere Rosalie stöbert gerne Hasen auf den Wiesen auf und versucht sie zu fangen. Es gibt auch Chihuahuas, die man im Wald an die Leine nehmen muss.

Ein Chihuahua ist weder ein reines Schoßhündchen noch ein Stubenhocker, obwohl es bei Regenwetter manchmal etwas Überredungskunst braucht, ihn zum Ausgehen zu bewegen - aber Hand aufs Herz: Brauchen wir das nicht auch? Bleibt der Chihuahua in Bewegung, können ihm Kälte und Schnee nichts anhaben. Regelmäßige, ausgedehnte Spaziergänge wird er begeistert mitmachen und hält ihn fit. Einen so trainierten Hund kann man gerne auch auf Bergwanderungen mitnehmen. Er wird sie spielend bewältigen. Chihuahuas gelten als „Kletterkünstler“.

Zwischen den Haarvarietäten Kurz- und Langhaar liegt wesensmäßig ein Unterschied. Man sagt im Allgemeinen: Die Langhaarigen sind die sanfteren und verträglicheren. Die Kurzhaarigen haben einen größeren Dickkopf, sind forscher und müssen darum in gewissen Situationen unbedingt an der Leine gehalten werden. Ihre Anlage zur Dominanz muss man kennen lernen. Dieses sind unserer Meinung nach immer noch Statistikwerte. Auch ein Kurzhaar kann die Wesenszüge eines Langhaar tragen oder eben ein Langhaar der die Merkmale eines Kurzhaar trägt. Wichtig ist, dass Sie als Besitzer, den Hund richtig führen.

Kreuzungen beider Varietäten sind erlaubt und sogar sinnvoll, da der Langhaar-Chihuahua bei Reinzucht über viele Generationen an Typ verlieren würde. Es stimmt übrigens nicht, dass Exemplare aus Lang- und Kurzhaar-Kreuzungen kürzeres Haar haben, sie haben ganz im Gegenteil oft längeres, aber immer dichteres und in der Textur kräftigeres Haar als reine Langhaar-Chihuahuas

Zusammenfassend lässt sich sagen: Der Chihuahua ist ein kleiner, ganz großer Hund. Ihn kennen zu lernen und mit ihm zu leben bedeutet eine großartige Bereicherung!

Nicht nur so sagt man: Einmal Chihuahua immer Chihuahua!